„Der einzige Chef ist das Finanzamt?“

Mit diesem Satz eröffnete neulich eine neue Mandantin das Gespräch. Sie meinte damit, als Solo-Selbständige wäre das Finanzamt die einzige Instanz, die ihre Freiheit einschränke.

Die Sichtweise ist ein wenig einseitig und nebenbei auch etwas unfair, denn das Finanzamt ist ja nur die ausführende Behörde. Und nicht die Instanz, die die Steuervorschriften erlässt. Ich würde den Fokus auch generell anders legen. Steuern sind sowieso erst einmal sinnvoll, da wir auf diese Weise unser Gemeinwesen finanzieren. Über die Sinnhaftigkeit von bestimmten Sätzen oder Fristen lässt sich natürlich diskutieren, ebenso ob sich nicht vieles vereinfachen ließe. Das glaube ich bestimmt.

Sie sind für mich Leitplanken. Innerhalb dieser ist die Straße aber ziemlich breit. Und wie schnell ich auf ihre fahre, wen ich überhole, wie oft ich eine Pause einlege, einen Umweg mache oder auch mal bewusst eine neue Abzweigung wähle, das bestimme ich als Unternehmer in weiten Teilen selbst. Und genau das ist ja das Schöne am Unternehmertum: ich bin diejenige, die den Wagen steuert. Die Freiheit, mich zu entwickeln, Schwerpunkte zu setzen und das Tempo zu bestimmen, die bin ich. Das Finanzamt vorzuschieben ist wenig zielführend. Denn: Der einzige Chef bin ich.

Und damit bestimme ich auch über die Führungskultur: Wie achtsam und nachhaltig ich mit meinen Finanzen, meinen Ressourcen und auch mit mir selbst umgehe, liegt allein in meiner Verantwortung.

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